Mitarbeiterbindung: Erprobte Strategien, um Talente im Unternehmen zu halten

Mitarbeiterbindung: Erprobte Strategien, um Talente im Unternehmen zu halten


Mitarbeiterbindung: Erprobte Strategien, um Talente im Unternehmen zu halten

In Zeiten von vollen Auftragsbüchern und einem schwierigen Arbeitsmarkt wird es für Unternehmen immer wichtiger, gute Mitarbeiter zu motivieren und zu halten. Heute ist es gängige Praxis, dass Konkurrenten Talente aus Ihrem Betrieb mit attraktiven Angeboten abwerben möchten. Um das zu verhindern, muss die Mitarbeiterbindung als laufender Prozess gesehen werden. Wir geben wertvolle Tipps, die sich in der Praxis bewiesen haben.

Sinn & Zweck kontinuierlicher Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Der Begriff „Mitarbeiterbindung“ lässt viel Interpretationsspielraum offen. Allgemein beschreibt er die Beziehung zwischen einem Mitarbeiter und dem Unternehmen, in dem er arbeitet. Wie bei allen Unternehmen, so geht auch hier die Bindung von beiden Seiten aus und muss gefördert werden. Eine gute Verbindung besteht dann, wenn sie belastbar und immun gegenüber negativen Außeneinflüssen ist. Um als Unternehmen erfolgreich und wirtschaftlich zu arbeiten, ist es unerlässlich, eine gute Verbindung zu jedem Mitarbeiter aufzubauen. Andernfalls riskieren sie eine hohe Fluktuation, ein schlechtes Betriebsklima und eine niedrige Produktivität. Heute gehen Benefits für Angestellte über finanzielle Aspekte hinaus – ein sehr gutes Gehalt ist viel mehr eine Grundvoraussetzung.

Unternehmen profitieren durch Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung enorm. Eine Studie von Gallup und Workhuman ergab, dass Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern jährlich bis zu 16,1 Millionen Euro Fluktuationskosten einsparen können, wenn sie die Bindung an das Unternehmen verbessern. Zudem ergeben sich Vorteile wie eine bessere Teamdynamik, eine höhere Leistungsbereitschaft sowie die Vorteile durch die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter.

Einstellungsprozesse als Fundament für langjährige Mitarbeiter

Mitarbeiterbindung beginnt bereits im Einstellungsprozess – ein Gedanke, den viele Unternehmen jedoch vernachlässigen. Neue Mitarbeiter müssen zum Betrieb passen und sich dort wohlfühlen. Demnach ist es wichtig, vor der Unterzeichnung eines Vertrages die Synergien zu prüfen und zu schauen, ob sich die Anforderungen des Bewerbers auch wirklich im Unternehmen umsetzen lassen.

Ein sorgfältiges Auswahlverfahren verhindert, dass Mitarbeiter später im Unternehmen enttäuscht sind und dieses wieder verlassen möchten. Alle Bewerber müssen bereits in den Gesprächen vor der Anstellung wissen, was sie im Detail im Unternehmen erwartet. Hier bietet sich meist sogar ein oder mehrere Probearbeitstage an, an welchen Interessenten den Betrieb und die Arbeitsweise kennenlernen können. Im Bewerbungsverfahren sollten diese Fragen abgeklärt werden:

  • Interessen und Bedürfnisse des Bewerbers erfragen und überlegen, ob diese erfüllt werden können.
  • Abgleich von den Fähigkeiten des Bewerbers mit den Arbeitsanforderungen.
  • Entwicklungspotenzial des Bewerbers hinterfragen und Veränderungen einplanen.

Ein ausgeklügelter Rekrutierungsprozess legt den Grundstein zu einer langjährigen Beziehung zu den Mitarbeitern – und verhindert frühzeitige Entlassungen und Schwierigkeiten am Arbeitsplatz.

Unsere Tipps für erfolgreiche und nachhaltige Mitarbeiterbindung

Mitarbeiterbindung ist eine zentrale Aufgabe des HR-Managements in Unternehmen. Gerade nach den schwierigen Jahren der Pandemie und durch den zunehmenden Fachkräftemangel ist es entscheidend, Talente im Unternehmen zu halten und hohe Fluktuation zu vermeiden. Das gelingt nur dann, wenn konstant an der Mitarbeiterbindung gearbeitet wird.

Work-Life-Balance wird zum Ausschlusskriterium

Für Mitarbeiter ist es heute wichtiger denn je, Privat- und Berufsleben ideal miteinander zu verbinden. Veraltetete Regelungen zur Arbeitszeit und komplexe Urlaubsvorgaben sorgen dafür, dass Mitarbeiter sich lieber für einen anderen Betrieb entscheiden. Neuartige Arbeitszeitmodelle sind deshalb eine der Hauptaufgaben des Personalmanagements.

Optionen zu Teilzeit, Homeoffice und Gleitzeit sind wichtige Grundvoraussetzungen für die meisten Bewerber. Laut einer Umfrage von Glassdoor gehören diese Modelle sogar zu den wichtigsten Auswahlkriterien bei der Suche nach einem neuen Job. Damit Mitarbeiter engagiert und motiviert arbeiten können, ist es wichtig, dass sie neben den beruflichen auch die privaten Ziele verfolgen und eigenen Interessen nachgehen können. Hieraus ergibt sich die nächste, wichtige Leitlinie für Arbeitgeber: Zu den arbeitsfreien Zeiten sind Mails, Anrufe und Nachrichten an die Mitarbeiter ein No-Go.

Möglichkeiten zur Weiterbildung

Möglichkeiten zur Weiterbildung

„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“ – so formulierte es einst der Unternehmer Philip Rosenthal. Das lässt sich so auch auf den Unternehmenskontext übertragen. Für Mitarbeiter ist es wichtig, sich ein Leben lang weiterzubilden und zu entwickeln, denn sonst fehlt eine Perspektive und ein neues Ziel, auf welches hingearbeitet werden kann. Das sorgt für Resignation und Frustration und führt zwangsläufig dazu, dass auch langjährige Mitarbeiter neue Herausforderungen in anderen Betrieben suchen.

Die Studien zeigen eindeutig, dass Weiterbildung für Mitarbeiter heute wichtiger ist als je zuvor – Tendenz steigend. Auch seitens der Regierung wird diese Entwicklung bestätigt, denn mit dem neuen Weiterbildungsgesetz 2023 für Beschäftigte und Arbeitssuchende wird die berufliche Bildung gestärkt und damit die Wettbewerbsfähigkeit verbessert.

Wertschätzung zeigen und laufend Feedback einholen

In stressigen Zeiten kommen Wertschätzung und positives Feedback häufig zu kurz. Doch alle Mitarbeiter investieren jeden Tag einen Großteil ihrer Zeit, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass Führungskräfte und das HR-Management regelmäßig Wertschätzung vermitteln, um die Mitarbeiter zu motivieren und für die geleistete Arbeit auch zusätzlich zum Gehalt zu entlohnen. Das kann in Form von lobenden Feedbackgesprächen, aber auch bei einem gemeinsamen Abendessen mit dem Team passieren.

Mindestens genauso wichtig ist es, sich als Führungskraft regelmäßig ein Bild von der Arbeit der Mitarbeiter zu machen. Gibt es Probleme? Können Sie an bestimmten Stellen aktuell unterstützen? Welche Schwierigkeiten müssen möglichst schnell gelöst werden? Mitarbeitergespräche und Befragungen helfen hier, um die Bedürfnisse der Angestellten zu verstehen und auf Anregungen einzugehen.

Gesunde Arbeitsatmosphäre entwickeln und stärken

Fühlt man sich wohl, arbeitet man produktiver – diese Erkenntnis ist durch zahlreiche Umfragen und Befragungen nicht von der Hand zu weisen. Für Unternehmen ist es deshalb eine der wichtigsten Aufgaben, die Atmosphäre im Betrieb zu verbessern und immer ein offenes Ohr für Mitarbeiter zu haben. Problemstellen können so frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Zudem bietet es sich an, Events oder Bereiche zu schaffen, in welchen sich Angestellte begegnen können. So wird der persönliche Austausch gefördert und die Kommunikation verbessert, was Probleme im Keim ersticken kann.

Benefits abseits des Gehalts

Wer gute Mitarbeiter im Unternehmen haben und halten möchte, der muss diese zwangsläufig gut bezahlen. Ein überdurchschnittliches Gehalt sollte deshalb keine Forderung des Bewerbers beziehungsweise des Mitarbeiters sein, sondern eine Leistung, welche der Arbeitgeber gerne anbietet. Immer mehr in den Fokus rücken heute zudem Vorteile wie Zuschüsse zu Mobilitätskosten, Fitnessangebote oder attraktive Gutscheine für diverse andere Einrichtungen und Geschäfte – der Obstkorb und ein kostenfreies Kaffeeangebot sind längst überholt.