Es ist erwiesen, dass die meisten Betrugsfallen im Internet gelegt werden. Dabei gehen Online Scammer, also Internetbetrüger auf vielfältige und kreative Weise vor. In unserem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Maschen, die Online Scammer an den Tag legen, um nichtsahnende Opfer in die Falle zu locken.
In Zeiten des vermehrten Online-Verhaltens passen sich auch die Täter dementsprechend an. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Betrugsarten einen direkten Bezug zum Internet haben. Trickbetrüger von der Straße oder „Enkel“ die die Großmutter ausbeuten möchten und sie am Telefon belagern, zählen mittlerweile schon zur Ausnahme.
Laut einer Kriminalstatistik kam es allein im Jahr 2020 auf deutschem Terrain zu mehr als 130.000 Fällen von Online-Scamming. Die Tendenz ist dabei steigend.
Man möchte meinen, dass das World Wide Web unzählige Möglichkeiten für die persönliche Entfaltung, Kreativität und Kommunikation bietet. Dass das World Wide Web auch ein großes Einfallstor für Betrüger ist, ahnen die wenigsten User. Vielfältig und kreativ sind auch die diversen Maschen des virtuellen Betrugs.
Alle Maschen haben jedoch gemeinsam, dass sie ihre potenziellen Opfer da abholen, wo deren Bedürfnisse liegen. So gibt es etliche Menschen, die einsam sind, auf einen Kredit hoffen oder ihnen aus einer Notsituation heraushelfen. Das Ausspionieren von persönlichen und sensiblen Daten wie Konto-Nummern oder Kreditkartendaten, sowie Identitätsdiebstahl ist dabei fast nur die Spitze des Eisbergs.
Das Ziel ist jedoch immer dasselbe: Entweder der Internetbetrüger will an fremdes Geld kommen oder Waren auf Kosten anderer online einkaufen, erpressen oder Malware verschicken, um den PC zu hacken. Bei den diversen Maschen der Internetbetrüger ist man erstaunt, zu welch perfiden Mittel sie greifen, um an fremdes Geld und Daten zu kommen:
Das potenzielle Opfer wird aus unbekannter Quelle heraus per E-Mail über einen größeren Gewinn informiert oder es wird eine Erbschaft in Aussicht gestellt, da die verstorbene Person denselben Nachnamen trägt, wie das Opfer.
Es wäre lediglich eine Gebühr zu bezahlen (Notariatskosten). Wer in diese Falle tappt, ist einem Scammer auf den Leim gegangen. Die Forderungen werden immer höher und am Ende verschuldet man sich sogar, um an das potenzielle Erbe oder den Gewinn zu kommen. Bereichern können sich dabei lediglich die Scammer.
Auch hier wird das potenzielle Opfer per E-Mail verständigt, eine höhere Summe oder einen wertvollen Sachpreis gewonnen zu haben. Für die bürokratischen Unkosten soll hierbei wieder das Opfer aufkommen. Eine Gegenrechnung mit dem Gewinn ist nicht möglich.
Auf Online-Partnerbörsen, Chats und Co. werden der Person, die die große Liebe sucht anhand von Fake-Identitäten mit geklauten Fotos virtuelle Beziehungen vorgespielt. Das nichtsahnende Opfer bezahlt pro Chatnachricht und wird somit finanziell ausgesaugt. Zu einem Treffen kommt es in aller Regel nie.
Die Personen hinter den Identitäten sind meist Studenten, Hausfrauen, Alleinerziehende und Rentner. Eine weitere dreiste Masche ist die, den potenziellen Opfern eine echte Beziehung mit „echten“ Fotos, Telefonaten, Briefen und E-Mails vorzugaukeln. Hat sich das Opfer in den Traummann oder die Traumfrau verliebt, beginnen die Geldforderungen, da das Opfer auf einmal in einer finanziellen Notlage ist.
Internetbetrüger fälschen gerne und oft wichtige Websites wie die der Hau11sbank, die der Originalwebsite täuschend ähnlich sieht. Deshalb sollte man nur die Originalwebsite anklicken und keine Daten in Websites eingeben, die kein Sicherheitszertifikat haben und verdächtige Inhalte aufweisen. Keinesfalls sollte man einer fremden Person erlauben, den eigenen PC fernzusteuern. Die Frage: “Ist ein VPN legal?“ können wir ganz klar mit „ja“ beantworten. Wenn man sich nicht sicher ist, ob eine Website echt ist oder ob man eine sichere Internetverbindung hat, ist die Nutzung einer sicheren VPN-Verbindung, die auf jeden Fall legal ist, sehr zu empfehlen.
Eine Phishingmail sieht meistens so aus, als würde sie direkt von der Versicherung oder der Bank geschickt worden sein. Manches Mal kann es auch eine Mail eines vermeintlichen Online-Shops sein. Wenn man auf den jeweiligen Link klickt, wird man dazu aufgefordert seine persönlichen Zugangsdaten einzugeben. Im Zuge dessen leitet einen das System zu der Originalseite eines Shops, der gefälscht ist. Hier soll man seine Zahlungsdaten, Passwörter und Zugangsdaten eingeben und schon schnappt die Falle zu.
Bei betrügerischen Online-Stellenangeboten darf man niemals in Vorleistung oder Vorkasse gehen, ohne einen wasserdichten Vertrag unterzeichnet zu haben. Misstrauisch sollte man vor allem dann werden, wenn die vermeintliche Firma nicht im Handelsregister registriert ist, kein eindeutiges und sauberes Impressum hat und den Firmensitz in einem Steuerparadies hat. Wer sich erst eine teure Software kaufen soll, um arbeiten zu können, sollte von solchen Angeboten eher Abstand halten. Speziell bei Heimarbeit (Kugelschreiber montieren) muss man erst das Material kaufen, um es dann selbstständig zu vertreiben. Viele schwarze Schafe bieten Traumjobs zu besten finanziellen Konditionen an aber tauchen dann unter, sowie sie Menschen finden, die für sie in Vorleistung gehen (Webdesigner, Virtuelle Assistenten, Texter, Programmierer) und die Freelancer sitzen ohne Bezahlung da, während die Scammer unter neuer Identität wiederauftauchen und andere Freelancer abzocken.
Wie kann es sein, dass man einen plötzlichen Gewinn erhält, ohne an einer Lotterie teilgenommen zu haben? Wie kann es sein, dass ein reicher Mann einem eine Erbschaft hinterlassen hat, ohne dass man sich kannte? Vor solchen E-Mails ist höchste Vorsicht geboten.