Das Bewerbungsverfahren in diesem Jahr unterscheidet sich nicht sehr von denen der letzten Jahre. Auch die Formalitäten der Bewerbungsunterlagen, also Anschreiben und Lebenslauf, weisen keinerlei Unterschiede auf.
Aus den letzten Jahren ist mit Sicherheit bereits bekannt, dass die Präsenz im Internet im Bewerbungsverfahren eine große Rolle spielt. Über soziale Netzwerke ist es leicht, schnell und unbemerkt etwas über andere Menschen herauszufinden. Da die meisten Menschen sehr viel von ihrem privaten Leben preisgeben, weiß man nach ein paar Klicks schon, was die Person beispielsweise am letzten Wochenende gemacht hat, welche ihre oder seine Hobbys sind, was für Ansichten vertreten werden oder generell, was zurzeit im Privatleben geschieht.
Aus diesem Grund sollte sich jeder zweimal überlegen, welcher Post ins Internet gehört und welcher nicht. Es passiert nicht selten, dass Bewerber aufgrund ihrer Präsenz im Netz vom Bewerbungsverfahren ausgeschlossen werden oder sogar nach einem langen Arbeitsverhältnis plötzlich die Kündigung erhalten. Die Sichtweise des Arbeitgebers ist hierbei absolut nachzuvollziehen, er möchte verantwortungsbewusste Mitarbeiter, die eine Vorbildfunktion ausstrahlen. Arbeitnehmer präsentieren den Betrieb nach außen, sie sind das, was der Kunde zu sehen bekommt. Die Einstellung des Kunden gegenüber dem Unternehmen hängt davon ab, wie der Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz präsentiert und mit Forderungen bzw. Wünschen des Kunden umgeht.
Es gibt einige Plattformen im Internet, mit deren Hilfe Interessenten und Bewerber Unternehmen finden können, um anschließend miteinander zu kooperieren. Natürlich geht dies auch andersherum. Potenzielle Mitarbeiter können durch bestimmte Qualifikationen von Unternehmen gefunden werden.
Zu diesen sozialen Plattformen gehören Xing und LinkedIn. Xing ist vor allem im deutschsprachigen Raum verbreitet, LinkedIn eher in den USA. Bei beiden Portalen werden vor allem nationale und internationale Geschäftskontakte geknüpft und gepflegt z.B. mit dem Zulieferer aus China, zu einer Personalberatungen im Gesundheitswesen oder auch dem deutschen Landwirt.
Unternehmer legen für ihre Firma ein eigenes Profil an und verschaffen außerdem einen Überblick, welche Vorteile Interessenten und Mitarbeitern geboten werden. Unternehmen könne diese Informationen über sich angeben und durch Bewertungen positiv hervorstechen, wobei sich die Wahrscheinlichkeit erhöht von mehreren Interessenten gesehen und kontaktiert zu werden. Über Videos, Bilder und Präsentationen die vom Unternehmen hochgeladen werden können, erhalten Interessenten weitere Informationen. Durch Xing und LinkedIn können Menschen also weit mehr Inhalte über ein Unternehmen bekommen als aus einer üblichen Stellenanzeige.
Ein sehr großer Vorteil ist, dass beide Netzwerke international bekannt sind und genutzt werden, weswegen die Reichweite sehr hoch ist. Außerdem verfügen beide über praktische Funktionen, beispielsweise kann sich auf Xing ein Interessent mit einer einfachen Auflistung seines Werdegangs einen Lebenslauf erstellen lassen.
2020 ist das Jahr in dem so gut wie jedes Unternehmen eine eigene Facebook-Seite oder ähnliches hat, auf der eine Menge an Informationen stehen die auf einer einfachen Stellenanzeige nicht einsehbar sind. Meist ignorieren Bewerber diese wichtige Informationsquelle und erhalten dadurch nur oberflächliche Informationen über das Unternehmen. Dies wird spätestens während des Vorstellungsgesprächs zum Verhängnis, wenn gefordert wird, etwas Interessantes über den Betrieb zu erzählen.
Es empfiehlt sich sehr, bei den Vorbereitungen und während des Bewerbungsprozesses sehr genau hinzusehen und keine Mühen zu scheuen.