Die Fortbildung zum Industriefachwirt – Das kommt auf einen zu

Die Fortbildung zum Industriefachwirt – Das kommt auf einen zu


Der geprüfte Industriefachwirt kann sein Wissen in den Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft anwenden und stellt das Bindeglied zwischen der Produktion und der Unternehmensleitung dar. Durch den facettenreichen Berufsalltag, die vielschichtigen Aufgabenbereiche sowie die möglichen Aufstiegschancen machen die Ausbildung zum Industriefachwirten zu einer interessanten Job-Möglichkeit. Aufgrund der vielversprechenden, beruflichen Aussichten findet man immer mehr junge Menschen, welchen ihre Karriere mit einer Ausbildung zum Industriefachwirten starten.

Fragen zur Ausbildung, deren Ablauf und dem Berufsbild nach der abgeschlossenen Ausbildung werden nachfolgend hier beantwortet.

Wo kann ich die Ausbildung machen?

Der Industriefachwirt ist keine klassische Ausbildung, die nach drei Jahren abgeschlossen ist. Angeboten wird diese Ausbildung meist als Weiterbildung oder als Duales Studium, wodurch ein bereits vorhandenes Vorwissen sehr sinnvoll ist. Diese Vorkenntnisse sollten in einem ähnlich gelagerten Beruf vorhanden sein. Zusätzlich ist es nötig, um die Ausbildung zum Industriefachwirten antreten zu können, eine zweijährige Berufserfahrung verzeichnen zu können. Die Ausbildungsträger sind zum einen Berufsakademien, welche man in größeren Städten finden kann oder Fernschulen, die eine Ausbildung auch neben den beruflichen Aufgaben ermöglichen.

Die späteren Aufstiegschancen sind vielversprechend, vor allem, da der Beruf wirtschaftlich eine große Bedeutung hat und die Arbeitslosenquoten demnach sehr gering sind. Die Nachfrage der Industriefachwirten steigt, weshalb dieser Posten auch in den nächsten Jahren noch gefragt sein wird.

Wie läuft die Weiterbildung ab?

Die Weiterbildung zum Industriefachwirten läuft, je nach ausgewähltem Institut, unterschiedlich ab. Oftmals wird der Industriefachwirt als rein theoretisch gelagerte Ausbildung geführt, wodurch bereits Berufskenntnisse erforderlich sind. Während dieser Zeit, die je nach Ausbildungsstätte unterschiedlich definiert wird, erlernt man alle wichtigen Informationen zu den Themen Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Personalführung, etc., um bestmöglichst auf die späteren Aufgaben des beruflichen Alltags vorbereitet zu sein und diese mit profundem Fachwissen lösen zu können.

Andere Institute bieten eine eher praxisorientierte Ausbildung an. Hierbei werden die wichtigsten Inhalte anhand konkreter Beispiele und praxisnahen Übungen vermittelt, die etwa durch online Kurse oder Seminare vor Ort gefestigt werden. Nach der Ausbildungszeit erfolgt eine Prüfung, die mit unterschiedlichen Voraussetzungen ermöglicht wird. Folgende Voraussetzungen sind in den Prüfungsverordnungen festgehalten:

  1. Abschluss in einem anerkannten verwaltenden oder kaufmännischen Beruf
  2. Oder einen Abschluss in einem anderen anerkannten kaufmännischen Beruf
  3. Oder einen Abschluss in einem anderen anerkannten kaufmännischen Beruf mit zwei Jahren Berufserfahrung
  4. Oder mindestens drei Jahre Berufserfahrung

Wer diese Voraussetzungen erfüllt, ist berechtigt die Audbildung zum Industriefachwirten anzutreten, beziehungsweise eine Prüfung zu diesem abzulegen.

Was sind die Lerninhalte

Der Industriefachwirt wird in vielen Fällen nur noch als Weiterbildung angeboten. Deswegen sind die Lerninhalte darauf bezogen, dass bereits eine kaufmännische Ausbildung erfolgte. Die Lehrinhalte beziehen sich auf die Hauptaufgaben des späteren Industriefachwirts und sind auf folgende Bereiche konzentriert:

  1. Qualifikationen im wirtschaftlichen Bereich (volkswirtschaftliche Grundlagen und betriebliche Funktionen und das Zusammenwirken der Abteilungen)
  2. Unternehmensführung (Betriebsorganisation, Personalführung)
  3. Rechnungswesen (Grundlagen, sowie Kosten-Leistungsrechnungen, Planungsrechnungen und Auswertungen)
  4. Recht und Steuern (rechtliche Informationen und steuerrechtliche Aspekte)
  5. Handlungsspezifische Qualifikationen
  6. Produktionsprozesse
  7. Finanzwirtschaft im Industrieunternehmen (Finanzierungen, Finanzbeurteilungen, Investitionskostenrechnungen, Controlling)
  8. Marketing und Vertrieb
  9. Produktionsprozesse

Das Ziel dieser Lerninhalte ist es, alle Kenntnisse und Kompetenzen zu erlangen die, bei der staatliche anerkannten Prüfung und auch später im Beruf eine wichtige Rolle spielen.

Welche Lernmethoden bieten die Schulen an?

Die meisten Ausbildungen finden heute online statt und können so von zu Hause aus, beziehungsweise neben den beruflichen Pflichten durchgeführt werden. Dazu wird ein breites Netzwerk aus verschiedenen Onlineformaten verwendet, um ein möglichst effizientes Lernen zu ermöglichen und eine optimale Vorbereitung auf die jeweilige Prüfung zu gewährleisten.

Wie lange dauert die Weiterbildung durchschnittlich?

Die Ausbildung dauert je nach Aufbau und Ablauf bis zu 14 Monate. Dabei ist zu beachten, dass es sich um eine Weiterbildung handelt.  Es gibt durchaus Institute, welche Kurse anbieten, die weniger Zeit in Anspruch nehmen, dafür aber entsprechend häufiger und intensiver die Lerninhalte vermitteln.

Welche Aufgabengebiete übernimmt der Industriefachwirt nach abgeschlossener Prüfung?

Die Einsatzorte des Industriefachwirten sind vielseitig  sowie meist sehr abwechslungsreich. Durch sein betriebswirtschaftliches Wissen kann der Fachwirt nach seinem Abschluss in nahezu jedem Wirtschaftsunternehmen eine Anstellung finden. Zusätzlich wird während den meisten Ausbildung das nötige Wissen vermittelt, das es ermöglicht den Industriefachwirten neben theoretischen Tätigkeiten auch bei praktischen Aufgabenstellungen seinzusetzen.  Somit ergibt sich ein Berufsbild, welches die Industrie und die Wirtschaft gleichermaßen benötigen. Der Industriefachwirt kann nach seiner abgeschlossenen Ausbildung unter anderem in folgenden Unternehmensbereichen tätig werden:

  • Automobilbranche
  • Chemieindustrie
  • Nahrungsmittelindustrie
  • Metallindustrie
  • Elektroindustrie
  • Textilindustrie
  • Papierindustrie
  • Versorgung und Entsorgung

Die spezifischen Einsatzorte des Industriefachwirten sind meist branchenabhängig und richten sich nach dem praktischen und betriebswirtschaftlichen Wissen, welches der Industriefachwirt sich durch seine Ausbildung und im späteren Beruf durch Weiterbildungen angeeignet hat. Das mittlere Management stellt Hauptaufgabengebiet des Industriefachwirten dar, wobei der Angestellte hierbei dafür Sorge tragen muss, dass die Anweisungen der Geschäftsleitung in der Produktion optimal umgesetzt werden.

Weitere Aufgaben und Tätigkeitsfelder des Industriefachwirtes:

  • Einkauf in der Warenwirtschaft
  • Planung Materialbedarf und Budgetplanung
  • Lagerung und Kapazitätsplanungen
  • Steuerung und Planung der Produktionsprozesse
  • Personalwirtschaft, Planung von Persona und deren Einsatz
  • Weiterbildungen organisieren
  • Marketing und Werbemaßnahmen planen
  • Verkaufsverhandlungen führen
  • Finanzplanung mit Kostenrechnungen

Wie hoch ist das Gehalt als Industriefachwirt?

Auch in diesem Bereich lassen sich Unterschiede erkennen. Frauen und Männer verzeichnen ein unterschiedlich hohes Gehalt und je nach Bundesland können ebenfalls differente Erkenntnisse gewonnen werden.  Mehrere Faktoren können so das Gehalt eines Industriefachwirten beeinflussen, wobei die endgültige Höhe natürlich individuell vom jeweiligen Betrieb abhängig ist. Einfluss darauf haben beispielsweise die Unternehmensgröße sowie die berufliche Erfahrung des Industriefachwirten. Im Durchschnitt verdient ein Industriefachwirt rund 2700 Euro brutto im Monat. 

Fazit

Durch das umfangreiche Wissen im theoretischen, betriebswirtschaftlichen, als auch im praktischen Bereich bieten sich viele Aufgabenbereiche und Positionen, um den Industriefachwirten einzusetzen. Zudem sprechen die meist guten Aufstiegschancen und Jobmöglichkeiten für die Ausbildung zum Industriefachwirten.  Die monatlichen Einkünfte liegen im Schnitt bei 2700 Euro brutto. Agieren kann der Fachwirt nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in der Lebensmittelindustrie, Textil und Kosmetik, Chemieindustrie und in anderen wirtschaftlichen Bereichen.