Der Weg in die Selbstständigkeit

Der Weg in die Selbstständigkeit


Die Ausgangssituation, von der aus man sich selbstständig macht, kann unterschiedlich ausfallen. Zum einen gibt es die Möglichkeit, aus einer bestehenden Beschäftigung in die Selbstständigkeit überzugehen. Zum anderen kann man sich auch neben dem eigentlichen Beruf ein eigenes Unternehmen aufziehen. Und auch eine aktuelle Arbeitslosigkeit eröffnet die Option, sich selbst etwas aufzubauen anstatt eine neue Anstellung zu suchen.

Wer den Weg in die komplette Selbstständigkeit nicht wagt, aber dennoch weitestgehend selbstbestimmt arbeiten möchte, kann sich als freier Mitarbeiter (Freelancer) auf dem Arbeitsmarkt bewegen. Sie führen Aufträge für Unternehmen aus, ohne deren Arbeitnehmer zu sein. Das ist vor allem in kreativen Berufen wie der Medien- oder Designerbranche sehr verbreitet.

Die Geschäftsidee

Die Geschäftsidee

Wenn Sie sich selbstständig machen wollen, brauchen Sie zunächst eine passende Geschäftsidee. Sie ist die Basis für eine erfolgreiche Firmengründung. Überlegen Sie daher genau, was Ihr zukünftiges Unternehmen herstellen oder anbieten soll und worin sich das Konzept von dem der Konkurrenz unterscheidet.

Haben Sie dabei stets Ihre Zielgruppe im Blick. Bei der Entwicklung einer Geschäftsidee kann auch das eigene Hobby hilfreich sein. Es muss sich bei einer erfolgreichen Geschäftsidee aber nicht zwingend um ein ganz neues Konzept handeln.

Bauen Sie sich ein Netzwerk mit Dienstleistern und Kooperationspartnern auf, die Ihnen bei der Bewältigung einiger Aufgaben helfen, sei es die Buchhaltung, die Gestaltung Ihrer Online-Präsenz (Homepage, Social Media) oder im Bereich Werbestrategien.

Persönliche Voraussetzungen

Persönliche Voraussetzunge

Wer sich erfolgreich selbstständig machen möchte, sollte einige Charaktereigenschaften haben. Fehlen diese, kann das dem dauerhaften Erfolg des Unternehmens im Wege stehen. Zunächst einmal sind ein gesunder Optimismus und eine positive Einstellung gegenüber der Geschäftsidee unabdingbar, um die nötige Eigenmotivation aufbringen zu können, die der Weg in die Selbstständigkeit erfordert.

Gleichzeitig sollten Sie aber auch Situationen realistisch einschätzen können, damit Ihnen bei der Planung oder später als selbstständiger Unternehmer keine fatalen Fehler unterlaufen. Dennoch gehören auch Mut und eine gewisse Risikobereitschaft unbedingt in das Charakterbild eines Gründers. Sie sollten Ihr Großprojekt mit Geduld und Durchhaltevermögen angehen und eine große Willensstärke sowie die Bereitschaft zum Lernen an den Tag legen. Außerdem erfordert der Weg in die Selbstständigkeit

Ebenso wichtig ist es, dass Sie belastbar sind. Denn als Geschäftsführer werden Sie einiges einstecken und sich auch aus schwierigen Zeiten herauskämpfen müssen. Und wer nicht zuverlässig die Rechnungen und Gehälter bezahlt oder Aufträge pünktlich ausliefert, wird sich nicht lange in der Selbstständigkeit halten können. Daher gehört ein hohes Verantwortung- und Pflichtbewusstsein dazu.

Je nach Situation ist auch Durchsetzungsvermögen nötig, zum Beispiel gegenüber Mitarbeitern oder Kunden. Achten Sie gerade in heiklen Situationen oder Streitfällen darauf, Ihrem Gegenüber auch mit dem nötigen Respekt und einem gewissen Einfühlungsvermögen entgegenzutreten. Generell sollten Sie als Abreitgeber eine möglichst angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen und Konflikte lösen können, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren. Ein Gespür für Kundenwünsche und Trends ist ebenso wichtig für den Erfolg Ihres Unternehmens.

Finanzielle Aspekte

Finanzielle Aspekte<

Ein eigenes Unternehmen zu gründen, erfordert eine gründliche und vorausschauende Planung. Das gilt in besonderer Weise für die finanzielle Situation, denn von ihr hängt das gesamte Vorhaben ab. Einer der häufigen Gründe für das Scheitern von selbstständigen Betrieben ist nicht umsonst die falsche Einschätzung des Kapitalbedarfs. Aus diesem Grund ist es entscheidend, die laufenden Fixkosten des Unternehmens miteinzukalkulieren. Zu den monatlichen Pflichtausgaben gehören unter anderem:

  • Betriebsausgaben: Dazu gehören Personalkosten, Materialkosten und KFZ-Kosten. Je nach Branche fallen die Beträge sehr unterschiedlich aus.
  • Versicherungskosten: Die Krankenversicherung ist Pflicht, je nach Branche muss auch in eine Rentenversicherung einbezahlt werden. Dazu kommen optionale Versicherungen wie die Arbeitslosen-, Berufsunfähigkeits- oder eine Betriebshaftpflichtversicherung.
  • Steuern: Als Unternehmer müssen Sie unter anderem eine Umsatzsteuer, sowie eine Gewerbe- und Einkommenssteuer bezahlen.
  • Weitere Kosten sind unter anderem betriebliche Anschaffungen, Mietbeträge für die Geschäftsräume sowie Kosten für Strom, Heizung, Internet und Telefon sowie monatliche Kreditraten.
  • Private Lebenshaltungskosten: Von dem erwirtschafteten Geld müssen nicht nur das Unternehmen, sondern auch Ihre privaten Ausgaben finanziert werden. Daher ist der eigene Unternehmerlohn ebenfalls ein zu berücksichtigender Kostenfaktor.

Die gesamten Einnahmen und Ausgaben werden über ein Konto abgewickelt. Sie sollten aber unbedingt die privaten und geschäftlichen Geldangelegenheiten voneinander trennen. Daher ist es unerlässlich, für das eigene Unternehmen ein separates Girokonto zu führen. Banken wissen darum Bescheid und bieten deshalb grundsätzlich Angebot  für verschiedene Zielgruppen und Anforderungen an, die oftmals kostenlos sind. Dazu gehört auch das Girokonto für Selbstständige und Freiberufler. Da sie in der Regel kein fixes Einkommen vorweisen können, gelten für die Auswahl eines passenden Kontos andere Bedingungen.

Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit

Sein eigener Chef zu sein bringt natürlich gewisse Vorteile mit sich. Es gibt niemanden, der Anweisungen gibt oder genaue Arbeitszeiten vorschreibt. Als Selbstständiger können Sie Ihre Arbeitszeiten theoretisch flexibel wählen und müssen nicht zwingen um acht Uhr im Büro sitzen. Selbstständige arbeiten unabhängig und selbstbestimmt. Außerdem haben sie die Chance auf ein höheres Einkommen als bei einer Festanstellung. Allerdings ist auch die Kehrseite der Medaille zu bedenken.

Selbstständige arbeiten tendenziell länger, da für sie im Gegensatz zu den Angestellten immer wieder Aufgaben anfallen, die auch nach Feierabend noch erledigt werden müssen. Das eigene Einkommen hängt davon ab, wie viel Gewinn der eigene Betrieb am Ende des Monats abzüglich der Fixkosten abwirft. Das kann gerade am Anfang sehr stark schwanken. Zudem muss erst in das Unternehmen investiert werden, bevor man daran verdienen kann.

Die Selbstständigkeit erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortungsbewusstsein. Denn wer seinen eigenen Betrieb gründet und Personal einstellt, muss dementsprechend die Verantwortung übernehmen und dafür geradestehen, wenn etwas schiefgeht oder nicht nach Plan verläuft. Die Gefahr zu scheitern, ist bei der Gründung eines Unternehmens immer gegeben. Nichtsdestotrotz ist es ein tolles Gefühl, wenn man sich einen lang gehegten Traum verwirklichen und/oder das Hobby zum Beruf machen kann.