Was haben die ersten 100 Tage Mindestlohn gebracht?

Was haben die ersten 100 Tage Mindestlohn gebracht?


Er ist Vertragsbestandteil in jedem neuen Arbeitsvertrag, zumindest sollte er das: der Mindestlohn von 8,50 €. Der Mindestlohn ist gerade etwas über 100 Tage alt, und liegt dennoch schon auf dem Prüfstein. Nach nicht einmal einem Monat forderte bereits die Union Nachbesserungen, da die zusätzlichen Belastungen für Arbeitgeber durch die Dokumentationspflichten nicht tragbar seien. Inwieweit der Mindestlohn durch eine erhöhte Bürokratie sich tatsächlich negativ für Arbeitgeber auswirkt, wird die Überprüfung im Sommer 2015 zeigen.

Erste erkennbare Auswirkungen

Die Politiker streiten noch ob der Auswirkungen des Mindestlohnes von 8,50 €, doch bereits nach etwas über 100 Tagen lassen sich in manchen Bereichen schon deutliche Veränderungen wahrnehmen. So zum Beispiel bei den Preisen. Manche Unternehmen haben die höheren Personalkosten auf die Kunden verlegt. Welt online berichtete etwa von im Durchschnitt um 20 Prozent gestiegenen Taxitarifen. Auch in Bäckereien kann man die Auswirkungen erleben, wenn das Brot nun einige Cent mehr kostet. Gleichzeitig erhöhte sich durch den volleren Geldbeutel auch die Kaufkraft der Deutschen. Der Umsatz der Einzelhändler ist im Januar 2015 so stark angestiegen, wie zuletzt vor fünf Jahren. Eine weitere Auswirkung ist im Bereich der Minijobs zu erkennen. Im Januar 2015 gab es rund 255.000 weniger geringfügige Beschäftigungsverhältnisse, wie noch im Vormonat. Die Minijobzentrale vermutet nun einen Zusammenhang von Rückgang und Mindestlohn, da beispielsweise Minijobstellen durch Vollzeitstellen ersetzt worden seien könnten.

Bürger begrüßen Mindestlohn

Was haben die ersten 100 Tage Mindestlohn gebracht?

Die aufgeführten Beispiele sind nur einige Auswirkungen des Mindestlohnes. Es ist davon auszugehen, das in wiederum nur 100 Tagen weitere Folgen zu beobachten werden sein. Dennoch, trotz Preiserhöhungen und anhaltender Kritik, lehnt nur etwa jeder zehnte Deutsche den Mindestlohn ab, so die Süddeutsche Zeitung unter Berufung einer Umfrage von Infratest Dimap, welche im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) durchgeführt wurde. Demnach halten 86 Prozent der Deutschen den Mindestlohn für richtig, 94 Prozent von ihnen selbst dann noch, wenn die Preise dadurch steigen.

Wird der Mindestlohn umgangen?

Wie aus der Umfrage des DGB hervorging, seien rund 3 Prozent der Befragten von Versuchen des Arbeitgebers betroffen, den Mindestlohn zu Umgehen. Ob verrechnetes Weihnachtsgeld, gekürzte Zuschläge oder Teile des Lohns in Naturalien: die Versuche, den Mindestlohn zu umgehen, sind vielfältig. Teilweise müssen Arbeitnehmer auch die gleiche Leistung in weniger Stunden abrufen. Wenn Sie davon betroffen sind, dann lohnt sich der Gang zur Stellenangebote Agentur. Hier finden Sie nicht nur Stellenangebote in Berlin. Wenn sie in Hannover Stellenangebote suchen, um sich der Willkür des Arbeitgebers zu entziehen, dann werden Sie diese hier finden.

Bis solch dubiose Praktiken gänzlich auszuschließen sind, wird es wohl noch etwas dauern. Für die Überwachung des Mindestlohns ist die Finanzkontrolle Schwarzarbeit zuständig. Diese stockt ihr Personal momentan um 1.600 Stellen auf. Bis diese neuen Stellen alle besetzt, beziehungsweise die Ausbildung der Personen abgeschlossen ist, wird es zum Leid der Betroffenen noch einige Zeit dauern.