Welcher Job ist für mich der richtige? Diese kleine Frage bereitet vielen jungen Menschen Kopfschmerzen. Der Schritt in das Berufsleben steht an und viele dieser jungen Menschen wissen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, womit sie irgendwann einmal ihr Geld verdienen wollen. Als Orientierungshilfe für Unentschlossene dienen Praktika. Auf diese Weise ist es möglich, sich in den verschiedensten Arbeitsbereichen auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Durch die Erkenntnisse eines Praktikums kann sich ein Bewerber viel gezielter mit Jobangeboten befassen. Und ob in Hamburg, Berlin oder Hannover: ein gutes Praktikumszeugnis hat schon seit je her eine Bewerbung aufgewertet.
Vergütung der Praktika
Ein Praktikum ist nicht gleich Praktikum. Das sieht der Praktikant allein schon an der Vergütung, da nicht jede Praktikumstelle vergütet wird. Das liegt zum einen an der Länge, zum anderen daran dass es sich um Pflichtpraktika handeln kann. Praktikanten, die ein Pflicht- oder Orientierungspraktikum bis zu drei Monaten absolvieren, haben in der Regel keinen Anspruch auf Vergütung. Hier liegt es dem Unternehmen frei, ob es dem Praktikanten noch einen kleinen Obolus zukommen lässt oder nicht.
Anders schaut es hingegen bei freiwilligen Praktika aus. Aufgrund des Berufsbildungsgesetzes besteht bei freiwilligen Praktikanten ein Anrecht auf Vergütung. Die Vergütung ist hierbei abhängig von der Dauer des Praktikums und der geleisteten Arbeit, wobei ein Mindestlohn von 8,50 garantiert ist. Die gängigsten Praktika-Varianten stellen wir für Sie vor.
Zwei Wochen
Die zweiwöchigen Praktika finden zumeist im Rahmen der Schule statt. Sie dienen zum Reinschnuppern, weshalb sie nicht vergütet werden.
Vier bis Acht Wochen
In vielen Studiengängen werden Praktika verlangt. Diese können von Studiengang zu Studiengang variieren, auch in ihrer Länge. Vier bis Wochen sind sehr gängig an Universitäten. Manchmal werden auch Praktika von mindestens drei Monaten verlangt. Was trotz der unterschiedlichen Länge alle Praktika vereint: sie sind Pflichtpraktika, weshalb sie in der Regel auch nicht bezahlt werden. Während dieser Zeit bietet es sich an neue Erfahrungen zu sammeln und Kontakte in die Branche zu knüpfen.
Drei Monate
Die magische Grenze. Die meisten bezahlten Praktika starten ab mindestens drei Monaten. In dieser Zeit kann sich der Praktikant gut in die Strukturen einleben und sich eventuell unverzichtbar machen. Nicht selten kommt es vor, dass nach einem solchen Praktikum Ausbildungsstellen oder Volontariate angeboten werden. Üblicherweise werden diese Praktika auf mindestens 400-Euro-Basis vergütet und außerdem stehen zwei Tage Urlaub pro Monat dem Praktikant zu.
Sechs Monate
Wer ein halbjähriges Praktikum anstrebt, hat auch höhere Verdienstmöglichkeiten. Durchschnittlich liegt die Vergütung solcher Praktika zwischen 500 bis 700 Euro. Gehaltsangebote unter 400 Euro sollte man unter keinen Umständen annehmen. Außerdem besteht Anspruch auf Urlaub.
Sozialabgaben ab 2015
Mit dem Jahreswechsel tritt eine neue Sozialabgaben-Regelung für Praktika in Kraft. Insgesamt 70 Arbeitstage darf ein Praktikant angestellt sein, ohne Sozialabgaben leisten zu müssen. Darüber hinaus darf der Monatslohn nicht über 450 Euro liegen. Wenn eine dieser beiden Grenzen überschritten wird, greift die Sozial- und Rentenversicherungspflicht.