Zahl der Nebenjobs steigt auf über drei Millionen
Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mitteilte, stieg die Zahl der Menschen mit Zweitjob in Deutschland auf jetzt mehr als drei Millionen. Seit der Wiedervereinigung ist die Nebenjobquote damit auf mehr als das Dreifache angestiegen.
Trend zum Zweitjob hält an
Immer mehr Menschen in Deutschland schaffen es nicht mehr, mit dem Geld aus ihrem Hauptjob zu leben. Sie entscheiden sich daher für einen Nebenjob, der etwa am Abend oder am Wochenende ausgeübt wird und zusätzliches Einkommen in die Kassen spült. Mittlerweile ist die Zahl der Zweitjobber auf mehr als drei Millionen gestiegen und hat sich damit seit der Wiedervereinigung mehr als verdreifacht.
Mittlerweile nutzen elf Prozent der Frauen und sieben Prozent der Männer mit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung einen Nebenjob. Besonders beliebt sind Jobs in Dresden, Köln oder Mannheim, die etwa im Gaststättengewerbe, in der Haushaltshilfe oder in der Kinderbetreuung angeboten werden.
Politik unterstützt die Aufnahme von Nebenjobs
Der große Anstieg von Arbeitnehmern mit Nebenjobs ist jedoch nicht nur auf den Geldbedarf der Menschen zurückzuführen. Grund ist auch die Politik, die Nebenjobs etwa durch die Minijob-Regeln unterstützt. Für ihn sind nämlich keine Sozialabgaben mehr zu zahlen, sodass das Bruttoeinkommen nahezu steuerfrei vereinnahmt werden kann.
Dies hat auch für Arbeitgeber, die Stellen inserieren, Vorteile, denn auch sie sparen mit Minijobbern Sozialabgaben und damit Geld. Ob diese "Subvention" jedoch weiter erhalten bleibt, ist angesichts der Mindestlohn-Debatte fraglich.
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arbeitsmarkt-drei-millionen-deutsche-haben-einen-nebenjob-12860826.html