Fernstudium und seine Vor- und Nachteile
Das Fernstudium bietet nicht nur angehenden Studenten, sondern auch Berufstätigen eine Alternative zum Präsenzstudium. Bevor sich aber für diesen Schritt entschieden wird, sollten die Vor- und Nachteile abgewogen werden.
Der wohl größte Vorteil gegenüber einem Präsenzstudium ist die zeitliche Flexibilität beim Fernstudium. So ist es ganz den Studenten überlassen, wann und wo gelernt wird – trotzdem muss natürlich das verlangte Pensum geschafft werden. Ebenso vorteilhaft ist, dass die Fernstudiengänge sowie die Abschlüsse und Fortbildungen auch Menschen zugänglich gemacht werden, die sonst ausgeschlossen wären. Je nach Studiengang und Ferninstitut ist sogar ein Studium ohne Abitur möglich zum Beispiel bei einem Studium an der EBC Hochschule.
Während den normalen Präsenzveranstaltungen an Fachhochschulen oder Universitäten müssen Studenten den gelehrten Inhalt mitschreiben, was hingegen beim Fernstudium nicht notwendig ist. So erhalten Studierende beim Fernstudium bereits gedrucktes Studienmaterial und oftmals auch Lernbücher oder CDs, was das Studium wesentlich vereinfacht.
Nachteilig kann sich die Dauer des Fernstudiums auswirken. Zwar sind die Studierenden in Bezug auf Einteilung Lernstoffes flexibel, jedoch muss bei einem nebenberuflichen Studium bzw. Teilzeitstudium auch ausreichend Zeit zum Lernen neben dem Beruf, Familie, Freizeit etc. vorhanden sein. Dies könnte die Lebensqualität für die Dauer des Studiums ein wenig beeinträchtigen.
Wer sich jedoch durch das nebenberufliche Studium kämpft, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit große Anerkennung von seinem Arbeitgeber erhalten und ggf. die Aufstiegschancen verbessern. Gerade Arbeitgeber legen großen Wert auf ein hohes Engagement und Belastbarkeit.
Auswahl der Fernhochschule/Instituts
Wenn das Fernstudium beruflich genutzt werden soll, ist es besonders wichtig, auf bestimmte Auswahlkriterien zu achten. Empfehlenswert ist es, folgende Fragen zu beantworten:
-Welche Lernangebote existieren und wie werden diese gestaltet?
-Welche Lernmedien werden zur Verfügung gestellt?
-Welche Kommunikationskanäle können genutzt werden?
-Gibt es einen persönlichen Betreuer bzw. Ansprechpartner?
-Gibt es Präsenzpflichten?
-Ist das Institut/die Fernhochschule akkreditiert und führt Zertifikate?
Gerade für Bachelor- oder Masterstudiengänge sind Akkreditierungen enorm wichtig. Darüber hinaus gibt es auch noch eine staatliche Anerkennung des Instituts/der Fernhochschule, wie zum Beispiel vom Kultusministerium. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist das Prüfsiegel der ZFU (Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht).
Finanzierung des Fernstudiums
Die Höhe der Lehrgangs- oder Studiengebühren der privaten Anbieter hängt vor allem vom Studienabschluss, der Studiendauer sowie dem Leistungsumfang (z. B. Lern- oder Arbeitsmaterial, Prüfungsgebühren etc.) ab. Die genaue Höhe des ausgewählten Lehrgangs oder Studiums sowie die Zahlungsmodalitäten sind beim Anbieter zu erfragen.
In der Regel bieten aber die Institute und Fernhochschulen die Möglichkeit an, die Gebühren in Raten abzubezahlen. Ferner existiert die Möglichkeit, staatliche Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann beispielsweise das Meister-BAföG beantragt werden. Schüler und Studenten, die sich in einer fortgeschrittenen Ausbildungsphase befinden, können zudem unter bestimmten Voraussetzungen einen zinsgünstigen Bildungskredit vom Staat erhalten.
Wertung der Abschlüsse
In Bezug auf den Abschluss nach einem absolvierten Fernstudium ist zu sagen, dass dieser gegenüber dem Abschluss bei einem Präsenzstudium ebenbürtig ist. Basis hierfür bilden die Bologna-Erklärungen von 29 Nationen aus Europa, wodurch ein einheitlicher europäischer Hochschulraum geschaffen wurde. Demzufolge können die Studienabschlüsse nicht nur gegenseitig, sondern auch grenzüberschreitend entsprechend anerkannt werden. Neben den akademischen Titeln und Graden sind Zertifikate oder Zeugnisse von anerkannten Fernhochschulen/Instituten gängige Belege, die den Abschluss des Fernstudiums beweisen.
