Bei einem Vorstellungsgespräch den besten Eindruck machen

Bei einem Vorstellungsgespräch den besten Eindruck machen


Wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat eine entscheidende Hürde im Bewerbungsprozess geschafft. Die eingereichten Unterlagen und das Bewerbungsschreiben haben offensichtlich so viel Interesse geweckt, dass das Unternehmen Sie persönlich kennenlernen will. Ein Bewerbungsgespräch ist eine Riesenchance und eine große Herausforderung für jeden Bewerber. Eine gründliche Vorbereitung auf diesen Termin ist entscheidend für einen Erfolg!

Eine gute Vorbereitung zählt

Die erste Hürde ist geschafft – Sie haben einen Termin für ein Vorstellungsgespräch! Doch jetzt wird es richtig ernst. Ein Vorstellungsgespräch ist eine besondere Prüfungssituation, mit der ein Unternehmen den Jobkandidaten nicht nur kennenlernen, sondern auch testen will.

Gerade für Berufsanfänger ist der gesamte Bewerbungsprozess komplettes Neuland. Schon während der letzten Schulphase werden die Schüler in der Regel auf zukünftige Bewerbungsabläufe vorbereitet. Die Agentur für Arbeit bietet für Schulabgänger entsprechende Bewerbungstrainings an, wo mit Arbeitsblättern, Checklisten, Videos und Podcasts jeder Bewerber fit gemacht wird.

Phasen eines Vorstellungsgespräches



Je genauer Sie Bescheid wissen, wie ein Vorstellungsgespräch abläuft, desto besser. Nicht nur Sie haben sich auf diesen Termin gut vorbereitet, die Verantwortlichen im Unternehmen machen dies ebenso und haben einen Fahrplan für den Ablauf im Kopf. Grundsätzlich gilt: Das Vorstellungsprozedere beginnt mit Betreten des Hauses und endet bei Verlassen des Hauses. Verhalten Sie sich während der ganzen Zeit möglichst korrekt. Auf folgende Phasen können Sie sich einstellen:

  • Begrüßung und Warming Up
  • Kurze mündliche Selbstdarstellung des Bewerbers
    zu seinen Bewerbungsmotiven, seiner Leistungsmotivation, seines Werdegangs, seiner Kompetenzen und seines persönlichen Hintergrunds
  • Fragen des Arbeitgebers
    zum Werdegang, zu Stärken und Schwächen, zu Entwicklungswünschen und Perspektiven
An dieser Stelle des Vorstellungsgespräches werden die Kandidaten mit schwierigen Fangfragen gerne auf den Prüfstand gestellt, hier ein paar Beispielfragen, auf die Sie sich im Vorfeld vorbereiten können.

  • Darstellung des Arbeitgebers zur Tätigkeit und zu den Arbeitskonditionen
  • Fragen des Bewerbers zur Arbeitsstelle und zum Unternehmen
  • Allgemeines Klären der Gehaltsvorstellungen, letzte Informationen
  • Abschluss des Gespräches und Verabschiedung
In der Regel dauert ein erstes Vorstellungsgespräch 30-90 Minuten, während des Termins hat vor allem der Bewerber das Sagen, seine Redezeit beträgt dabei bis zu 70 %. Ein bisschen Lampenfieber zeigen ist erlaubt, es mutet komisch an, wenn ein Bewerber völlig unaufgeregt dabei ist. Seien Sie so natürlich wie möglich, bleiben Sie immer höflich und freundlich zu jeder Person im Raum und im Gebäude. Sie wissen nie, wie wichtig diese Person für Sie sein kann! Beobachten Sie die Umgebung, um die Betriebsatmosphäre kennenzulernen.

Selbstverständlich erscheinen Sie mit einem gepflegten Äußeren und mit Businesskleidung zum Gespräch, am besten eine Viertelstunde vor dem Termin. Verbringen Sie die Nacht davor ruhig, so dass Sie möglichst ausgeruht und fit reagieren können.

Persönlichkeit, Kompetenz und Leistungsbereitschaft

Persönlichkeit, Kompetenz und Leistungsbereitschaft
Bei einem Vorstellungsgespräch wollen die Personalverantwortlichen vor allem eines: Ihre Persönlichkeit kennenlernen. Zu 80 % zählen die persönlichen Stärken und Schwächen, die die Personaler während des Termins herauskitzeln. Auch wenn ein Bewerber fachlich top geeignet ist für die Stelle - stimmt die „Chemie“ untereinander nicht, nutzen auch die besten Zeugnisse und der perfekteste Lebenslauf nicht viel. Kompetenz und Leistungsbereitschaft sollten natürlich stimmen und wenn auf diesem Gebiet große Defizite herrschen, kommen Sie nicht in Frage. Seien Sie selbstbewusst und zeigen Sie immer eine positive Haltung.

Wichtigste Eckpunkte für eine richtige Vorbereitung

Im Laufe des Vorstellungsgespräches wollen die Personaler erfahren, wer Sie wirklich sind. Im Vorfeld eines Vorstellungsgespräches können Sie viele wertvolle Erkenntnisse über sich sammeln. Mit einer ausführlichen Selbstanalyse lernen Sie Ihre Kernkompetenzen kennen, Ihre Stärken und Schwächen beschreiben und Sie erfahren Ihren Wertekatalog.

Der eigene Lebenslauf ist das zentrale Schriftstück, worüber Sie die Unternehmensverantwortlichen ausgewählt haben. Studieren Sie Ihren Lebenslauf im Vorfeld genau und bereiten Sie sich auf Fragen zu Unternehmenswechseln oder Lücken genau vor. Kein Mensch ist perfekt, es geht bei Nachfragen immer nur um Glaubwürdigkeit und authentische Selbstdarstellung.

Während des Gespräches stehen Sie unter permanenter Beobachtung. Die Personaler des Unternehmens studieren nicht nur Ihre Äußerungen, sondern auch Ihre Körpersprache genau. Machen Sie sich im Vorfeld bewusst, wie Sie auf andere wirken. Am besten simulieren Sie mit einem Freund oder mit einem Jobcoach das Vorstellungsgespräch vorher, dann können Sie selbst auf bestimmte Gesten und Aussagen besser achten.

Den Arbeitgeber und die Personaler verstehen

Mit speziellen Fragetechniken versuchen Unternehmen, ihre Bewerber aus der Reserve zu locken und ihre Schlagfertigkeit und ihr Selbstvertrauen zu testen. Jetzt gilt es, die Personaler zu überzeugen. Aus gutem Grund, denn deren Interesse ist es herauszufinden,

  • ob Sie zu dem bereits vorhandenen Team gut passen,
  • ob Sie den Job verstehen und die geforderten Aufgaben gut lösen können
  • und ob Sie ehrlich motiviert sind, genau für dieses Unternehmen arbeiten zu wollen.
Je intensiver Sie sich auf unangenehme Fragen vorbereitet haben, umso besser. Fragen Sie sich, was Sie selbst vom Bewerber wissen wollten über diesen Job. Was können Sie konkret anbieten, um die angebotene Stelle bestmöglich auszufüllen?

Wenn es nicht klappt – auf ein Neues!

Hat es trotz intensiver Vorbereitung, ausführlichen Übungen und gutem Eindruck nicht geklappt mit der Einstellung? Dafür kann es viele Gründe geben und diese haben wahrscheinlich nicht ausschließlich mit Ihnen zu tun. Eine Nachbereitung ist in einem solchen Fall sinnvoll.

Auch hier gilt, möglichst ehrlich mit sich selbst zu sein. Was lief nicht gut? Wo waren Unsicherheiten oder unpassende Antworten oder Verhaltensweisen? Die Antworten auf einige selbstkritische Fragen sind wertvoll für das nächste Gespräch. Da Sie das Unternehmen nicht von innen kennen, können Sie nicht beurteilen, ob Sie richtig in das vorhandene Team gepasst hätten oder ob Ihnen spezifische Vorkenntnisse fehlen. Wenn das so ist, hätten Sie auch mit noch besserer Vorbereitung nichts machen können.

Manchmal ist es sinnvoll und es zeugt von realistischer Selbsteinschätzung, wenn Sie bei den Personalern höflich nachfragen, warum Sie nicht für die Ausschreibung gewählt wurden. In jedem Fall haben Sie durch diese Bewerbung geübt. Die positive Einstellung zählt. Wenn es bei diesem Unternehmen nicht gereicht hat für eine Einstellung, kann das bedeuten, dass ein noch besserer Arbeitsplatz auf Sie wartet.